Nach den Finanzmarktturbulenzen der letzten Jahre stehen Garantien in der Altersvorsorge hoch im Kurs. Zugunsten der Planbarkeit verzichten viele Privatanleger auf eine nennenswerte Rendite. Vor welche Herausforderungen dieser Trend die Versicherer stellt, verdeutlicht eine neue Studie: Ihr zufolge ist die Summe, die man heute als Einmalzahlung für eine garantierte lebenslange Rente von 100 Euro monatlich […]
Immer wieder mal wird die Qualität der Anlageberatung in Banken thematisiert, was in der Regel für einen kurzen Aufreger sorgt. Sodann geraten die Erkenntnisse bei vielen Privatanlegern wieder in Vergessenheit, und bei nächster Gelegenheit wird, wie immer schon, der „Bankbeamte“ erneut konsultiert. Eine neue Studie der Zeitschrift „Finanztest“ hat nun jedoch das Zeug, für nachhaltigere Aufklärung zu sorgen.
Die Anlageberatung bei 23 deutschen Geldinstituten, Genossenschaftsbanken und Sparkassen wurde systematisch unter die Lupe genommen. Dazu ließen sich „geschulte Laien“ insgesamt 160 Mal zur Anlage von 45.000 Euro für zehn Jahre beraten. Das Ergebnis ist ein Armutszeugnis für die Branche: Nur 3 der 23 untersuchten Institute erhielten ein „gut“, ein „sehr gut“ wurde gar nicht vergeben. Zu riskant, zu teuer, nicht im Einklang mit den Kundenwünschen: Die Anlageempfehlungen der Banken sind gewiss keine Empfehlung wert.
Übernehmen Roboter bald die Vermögensberatung?
LFinanz | Keine KommentareBis zu vollwertiger künstlicher Intelligenz ist es zwar noch ein weiter Weg. Doch nach Meinung einiger Start-up-Unternehmen reichen die Rechenleistung und die Programmiermöglichkeiten heutzutage durchaus, um eine Standard-Vermögensberatung zu ersetzen. Demzufolge steht eine Umwälzung bevor: Die Roboberatung werde in der Breite Einzug halten, Investmententscheidungen würden an Logarithmen delegiert.
Die ersten verfügbaren digitalen Berater lassen allerdings noch nicht das Potenzial für eine Revolution erkennen. Eher holzschnittartig wird ein Fragenkatalog abgearbeitet, der die Situation des Kunden, seine Risikoneigung und Anlageziele erfasst. Am Ende werden dann verschiedene Produkte empfohlen – wobei nicht immer klar ist, warum gerade sie ausgewählt werden und ob gegebenenfalls Geschäftsverbindungen zu den Emittenten bestehen.
Kommende Generationen sollen differenzierter zu Werke gehen, lassen die Roboberatungs-Pioniere verlauten. Es bleibt abzuwarten, wie weit die künstliche Intelligenz auf diesem Feld kommen wird.
Immer mehr Menschen tragen kleine Geräte, die ihre Vitalwerte und Aktivitäten aufzeichnen und ans Smartphone senden – vom Puls und Blutdruck über die gegangenen Schritte und zurückgelegten Entfernungen bis hin zur Schlafdauer und Ernährung. Die sogenannten Wearables sind, primär in Form kleiner Fitness-Armbänder, der aktuelle große Hype am Technik-Gadget-Markt.
Die mit ihrer Hilfe gesammelten Daten sind potenziell nicht nur für den jeweiligen Nutzer interessant. Schließlich kann man daraus auch, zumindest in Umrissen, Rückschlüsse auf den Lebenswandel ziehen. So ist es nur folgerichtig, dass auch die Versicherer die darin liegenden Chancen aufgreifen: Wie schon in der jungen Versicherungsklasse der Telematik-Kfz-Tarife, die das individuelle Fahrverhalten auswerten, bieten erste Krankenkassen Rabatte an, wenn die Kunden mittels Daten aus entsprechenden Fitness-Apps ihren gesunden Lebensstil nachweisen. Und wie in der Telematik stellen Verbraucherschützer die Frage nach dem Datenschutz. Hier wie dort gilt: Jeder ist Herr über seine Daten und kann entscheiden, wie viel sie ihm wert sind. Laut einer Bitkom-Umfrage wäre rund ein Drittel der Deutschen zur Herausgabe ihrer Daten bereit.
Whisky als Sachwert im Kommen
LFinanz | Keine KommentareWein gilt schon länger als solide Geldanlage, nun gesellt sich ein anderer edler Tropfen der Palette beliebter Sachwerte hinzu: Whisky. Gegenüber dem Rebensaft hat er den Vorteil, nicht „umkippen“ zu können, also auch in 100 Jahren noch genießbar zu sein. Zudem stellt die Lagerung keine so hohen Ansprüche.
Marktexperten taxieren die Renditechancen von Whisky-Investments auf sechs bis acht Prozent jährlich. Vor allem die Nachfrage aus der wachsenden chinesischen Mittelschicht treibt die Kaufpreise nach oben. Zugleich ist die weltweit erhältliche Menge eng begrenzt, da die – wenigen namhaften – Hersteller nur mit einigen Jahren Verzögerung auf die Hausse reagieren können. Im Premiumsegment wird daher im kommenden Jahrzehnt sogar mit Engpässen gerechnet. Danach allerdings dürfte eine regelrechte Whiskyflut über die Märkte hereinbrechen, da die Kapazitäten derzeit massiv aufgestockt werden. Alte Jahrgänge und Sonderabfüllungen werden dennoch ihren hohen Wert behalten. Beliebt sind vor allem die Marken Bowmore, Highland Park, Macallan und Dalmore. Wer mit seinem Whisky-Investment nicht den erhofften Schnitt macht, kann sich immerhin noch damit trösten, den Sachwert genüsslich trinken zu können.
Was Fahranfänger tun können, um ihre Kfz-Versicherungsbeiträge zu senken
LFinanz | Keine Kommentare15.03.2016
Üblicherweise müssen Fahranfänger tief in die Tasche greifen, wenn sie ein Auto versichern möchten. Aufgrund ihrer mangelnden Fahrpraxis – und des oftmals ausgeprägten Übermuts – gelten sie als Hochrisikogruppe. Es gibt jedoch Wege, die zu günstigeren Prämien führen können.
Zunächst besteht die Möglichkeit, das Auto als Zweitwagen der Eltern zu versichern. Das verschafft (in der Regel) einen günstigen Schadenfreiheitsrabatt. Der Fahranfänger kann sich als Mitfahrer eintragen lassen und damit für eine zukünftige eigene Versicherung schadenfreie Jahre sammeln. Alternativ gibt es bei zahlreichen Versicherern die – etwas teurere – Option auf eine Familienversicherung gemeinsam mit den Eltern. Schließlich kann man sich auch von Verwandten, die ihr Auto abmelden, schadenfreie Jahre übertragen lassen; allerdings maximal so viele, wie man bereits im Besitz des Führerscheins ist. Einfluss auf die Prämienhöhe hat ebenfalls das Automodell, das einer Typklasse und damit einer Risikogruppe zugeordnet wird.
Vorsichtig sollte man mit abgespeckten Leistungen sein (etwa geringe Deckungssumme oder Kasko-Selbsthaftung bei grober Fahrlässigkeit) – da kann die vermeintliche Ersparnis nämlich am Ende ins krasse Gegenteil umschlagen.
Wieder Chancen für Gold?
LFinanz | Keine KommentareMehr als 1.900 US-Dollar musste man 2011 für eine Feinunze Gold bezahlen. Wer sich damals auf die ewige Strahlkraft des Edelmetalls verließ und einstieg, wurde in der Folge jedoch herbe enttäuscht. Heute liegt der Preis bei kaum mehr als der Hälfte.
Und es stellt sich die klassische Investorenfrage: Ist der Boden erreicht? Dafür sprechen zwei Tatsachen: Zum einen lassen sich beim Goldpreis historische Zyklen feststellen, fünfmal ging es bergauf, viermal auf Talfahrt. Im Schnitt dauerten die Kurseinbrüche jeweils rund vier Jahre an und brachten gegenüber dem zuvor erreichten Höchstpreis ein Minus von 42 Prozent. Wenn man von einer Kontinuität ausgeht, müsste der nächste Aufschwung bevorstehen. Zum anderen entwickelt sich die Nachfrage günstig (plus acht Prozent im zweiten Halbjahr 2015), während das Angebot verknappt wird (minus ein Prozent im selben Zeitraum).
Manche Investmentexperten sehen daher viel Luft nach oben. Klar ist aber: Gold bleibt eine Geldanlage für risikofreudige und nervenstarke Investoren.
Die Sicherheit hat in der Gunst der deutschen Anleger laut einer aktuellen forsa-Studie wieder Boden gutgemacht. Nur 8 Prozent legen Wert auf eine hohe Rendite, während fast die Hälfte (48 Prozent) nach wie vor dem Sparbuch die Treue hält – obwohl dieses mit seiner geringen Verzinsung de facto Geld vernichtet.
In der letztjährigen Umfrage hatte sich noch eine Tendenz zu mehr Flexibilität gezeigt. So hatte Sicherheit 2015 nur für 43 Prozent der Befragten oberste Priorität bei der Geldanlage. In diesem Jahr sind es 54 Prozent. Analog dazu hat auch die Beliebtheit der Kapitallebensversicherung zugenommen, die nach 30 Prozent im Vorjahr nun von 34 Prozent der Deutschen favorisiert wird. Immobilien legten ebenfalls zu und werden aktuell von 30 Prozent der hiesigen Anleger als Investmentform genutzt (2015: 25 Prozent). Zu diesem Trend in Richtung Sachwerte – nicht jedoch zur Sparbuch-Popularität – passt, dass die Angst vor Inflation gleichfalls zugenommen hat: Während im letzten Jahr 55 Prozent diese Befürchtung hegten, sind es in diesem 63 Prozent.
Facharzt-Terminservice für Kassenpatienten kaum nachgefragt
LFinanz | Keine KommentareMit großem Tamtam wurden die Terminservicestellen der gesetzlichen Krankenkassen Ende Januar in Betrieb genommen. Sie sollen gesetzlich Versicherten lange Wartezeiten auf Termine beim Spezialisten ersparen und damit die Kluft zur privatärztlichen Versorgung ein Stück weit schließen.
Die Resonanz seitens der Kassenpatienten ist allerdings mau. Laut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) wurden die Servicestellen in den ersten Wochen durchschnittlich nur jeweils rund 1.000 Mal in Anspruch genommen. Damit sieht sich die KBV in ihrer grundsätzlichen Kritik an der neuen Einrichtung bestätigt, deren Notwendigkeit sie von Anfang an bestritten hat.
Möglicherweise hängt der überschaubare Zuspruch mit den Bedingungen der Terminvergabe zusammen: Auf die freie Arztwahl verzichtet der Patient, der zudem eine ärztliche Überweisung benötigt; Routineuntersuchungen und Bagatellerkrankungen sind außen vor; und eine Fahrtzeit von 60 Minuten gilt als zumutbar.
Sind Legosteine die neuen Immobilien?
LFinanz | Keine KommentareDie Reihe der Sachwerte, die Anleger auf einen sicheren Vermögenszuwachs hoffen lassen, ist lang. Immobilien sind die Klassiker, Flugzeuge, Schiffe, Gold und Diamanten gehören dazu, aber auch Kunst, Wein und Oldtimer. Und Legosteine. Legosteine?
Tatsächlich sind die kleinen Plastik-Bausteine mehr als ein Spielzeug. Ein ungeöffnetes Legoset gewinnt pro Jahr durchschnittlich satte 12 Prozent an Wert hinzu. Zum Vergleich: Der DAX verzeichnete in den letzten 30 Jahren im Schnitt 9 Prozent. Wer beispielsweise 2007 den „Millennium Falcon“ aus der Lego-Star-Wars-Kollektion erwarb, zahlte ca. 450 Euro. Heute findet man Käufer, die 3.500 Euro hinlegen. Unglaubliche 2.230 Prozent Rendite seit 2007 brachte gar der Kauf des unscheinbaren „Cafe Corner“: Dem damaligen Kaufpreis von rund 120 Euro steht ein heutiger Kurs von 2.750 Euro gegenüber. Die Herausforderung liegt für Anleger allerdings darin zu erkennen, welche Sets in Zukunft gefragt sein werden – doch eine Nachfrageprognose gehört ja schließlich bei jedem Investment dazu.